Wer eine Solaranlage installiert und betreibt, möchte auch gern sehen, wie die Performance der Anlage ist. Natürlich kann man das im zentralen Zähler sehen aber immer zum Zähler laufen ist im Jahr 2023 nicht zwingend notwendig. Die Werte im Zähler sind das absolute Minimum, letztendlich ist deutlich mehr möglich.
Die Hersteller bieten für Ihre Produkte in der Regel eine Cloud basierte Lösung an. Wer aus Security Gründen seine Daten nicht in die Cloud legen möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen – zumindest bei dem Einsatz eines Wechselrichters des Herstellers Hoymiles. Die Nutzung der Hersteller Lösung bietet ggf. nur ein minimales Datenset. Der Einsatz einer eigenen Lösung bietet den Zugriff auf weitere Parameter.
Für die Anbindung der Solaranlage benötigt der Wechselrichter einen Zugang zum Internet. Dieses geschieht durch den direkten Anschluss des Wechselrichters an das Internet oder wie bei Hoymiles über eine DTU – eine Data Transfer Unit.
Es gibt mir bekannt 4 Alternativen zum Zugriff auf einen Hoymiles Wechselrichter. Zwei proprietäre Lösungen der Firma Hoymiles, welche recht kostspielig sind und einen Zugang zur Hoymiles Cloud benötigen. Dieser muss auch durch einen Fachhändler angelegt werden und kann nicht selbst erstellt werden.
Mit openDTU oder Ahoy DTU stehen frei Versionen einer DTU zur Verfügung. Der Hardware Invest ist mit ca. 10-15€ günstig und viel know how ist nicht notwendig, um das alles zusammen zu stecken. Ist die DTU erst einmal konfiguriert und hängt im WLAN ist eigentlich bereits das meiste erledigt.
openDTU und Ahoy DTU basieren auf ESP32 Microcontroller. Hierzu gibt es fertige Entwicklungsboards. Diese können mit einem Steckernetzteil betrieben werden und die Verbindungen können mit einfachen fertigen Kabeln erfolgen. Natürlich geht hier auch mehr in Richtung fertiges Gerät, mit Platine, Gehäuse etc. aber für einen ersten Testlauf reicht es. Die Projektseiten enthalten gute verständliche Anleitungen für den Zusammenbau und für die Programmierung der Microcontroller.
Alles, was man nun noch machen kann, ist optional und dient der langfristigen Speicherung der Daten. Dieses genau macht eine DTU nicht. Sie zeigt nur Momentwerte an und wer die Daten auswerten, möchte kommt um eine Datenspeicherung nicht herum.
Im Schaubild oben ist zu sehen, wie die Daten aus dem MQTT-Kasten in Node Red und dann in mySQL fließen. Der MQTT-Server wird in der DTU als Broker eingetragen. Ein Node Red Flow liest den Broker aus und transferiert die Daten in die mySQL DB. Mit Grafana lassen sich auf Basis dieser Daten in der Datenbank dann ONLINE Charts erzeugen oder die Daten aus der Datenbank werden zur Weiterverarbeitung in Excel oder ähnliches exportiert. Der Kernpunkt ist jedenfalls die Datenbank, dort liegen die Daten und können beliebig weiterverarbeitet werden.
Hinterlasse einen Kommentar