An meiner Solaranlage habe ich einen Hoymiles Wechselrichter verbaut. Elektrisch und mechanisch erschien mir dieser sehr robust und zuverlässig, ebenfalls Preis-Leistung im akzeptablen Rahmen.
Wenn es darum geht die aktuellen Ertragsdaten in eine wie auch immer geartete Hausautomation zu übertragen bestehen mit diesem Wechselrichter ein paar Hürden, welche zu nehmen sind.
Bisher habe ich ausschließlich die zusammenfassenden Energiedaten über einen Shelly erfasst und damit grafisch aufbereitet zu einem Bericht auf Tages, Monats oder Jahresbasis. Möchte man weitere Details erfassen, so ist dieses nicht ohne eine sogenannte DTU möglich. Die DTU, data transfer unit, hat die Möglichkeit detailliertere Parameter auszulesen und weiterzugeben. Das ist notwendig weil der Wechselrichter nicht in ein bestehendes WLAN integriert werden kann. Hoymiles bietet zur Lösung eine DTU an, womit mehr als ein Wechselrichter und sämtliche Parameter verwaltet werden können. Es gibt aber auch eine kleinere Lösung, die weniger Funktionsumfang hat, dafür aber etwas günstiger ist.
Ich habe damals die etwas teurere aber vollumfängliche DTU gekauft. Der Preisunterschied war nicht sehr groß.
Die DTU ist also ein Interface, eine Schnittstelle zwischen dem Wechselrichter und der Cloud. Wer eine solche DTU kauft muss sich durch den Händler in der Cloud einen Zugang anlegen lassen. Erst dann kann mit der Konfiguration zu Hause begonnen werden. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Daten in der Cloud vermutlich nicht in Europa liegen und man keine 100-prozentige Gewissheit über die Verarbeitung hat. Das ist aber ein anderes wichtiges Thema.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man mit der selbstgebauten DTU. Für ein esp8266 mit angeschlossenem WLAN-Modul gibt es eine alternative Lösung. Diese Lösung ist ebenfalls eine Schnittstelle zwischen dem Wechselrichter und der eigenen Lösung. Dabei kann man entweder direkt auf die Webseite des esp8266 Moduls die Informationen zur Energieerzeugung ablesen oder überträgt sämtliche Parameter per mqtt an einen Broker. Unter anderem lässt sich hier auch die 70% Regelung, welche damals notwendig war, einstellen.
Um einfach nur den aktuellen Zustand zu sehen reicht das Webinterface aus. In dem Webinterface können die wichtigsten Parameter für jeden Kanal, also jedes Solarmodul, eingesehen werden.
Die beiden benötigten Module werden im Idealfall einfach mit Kabeln verbunden. Dafür gibt es fertige Drähte mit entsprechenden Steckerchen dran. Ein Steckernetzteil versorgt das System mit Spannung.
Für die Inbetriebnahme ist es nicht notwendig Programmierkenntnisse zu haben. Auf der Projektseite von Ahoy-DTU ist mit einfachen Worten beschrieben in einer Schritt für Schritt Anleitung was zu tun ist. Inwieweit die Verkabelung fixiert wird, z.B durch löten, bleibt hier jedem selbst überlassen. Eventuell reicht es auch aus diese beiden Module einfach in eine Kunststoffdose zu packen und mit einem Steckernetzteil zu versorgen. Irgendwo in der Nähe zwischen Wechselrichter und WLAN sollte dieses Kästchen dann positioniert werden.
Noch ein Wort zu den Kosten, die beiden Module zusammen haben einen Wert von ca 10 €. Damit ist es eine wirklich preisgünstige Alternative DTU-Lösung.
Wer die Daten langfristig speichern möchte kommt um eine Datenbanklösung nicht drumherum. Hierfür eignet sich ein Raspberry Pi mit einer MySQL Datenbank, einem mqtt Broker, und als Programmierschnittstelle Node-Red hervorragend. Mit dieser Lösung ist jeder auch selbst Herr über die Daten und kann den Speicherort, sowie den Zugriff auf die Daten, selbst bestimmen und verantworten.
Und nun wünsche ich viel Spaß beim nachbauen.
Hinterlasse einen Kommentar