Ähnlich wie ein Auto benötigt ein Fahrrad hier und dort etwas Pflege. Bei einem E-Bike sollte man auf zwei Dinge besonders achten. Zum einen auf die Antriebseinheit, also die Teile welche für die Kraftübertragung zuständig sind und auf die Bremsanlage.
Insbesondere bei einem e-mtb entstehen vielmehr Kräfte als bei einem normalen MTB. Wenn z.b. steile Berge im Turbo Modus hochgefahren werden stellt dieses eine hohe Beanspruchung an die Kette und die Ritzel dar. Sind dieser Elemente stark verschmutzt oder mit Öl und Dreck verschmiert so kann es passieren dass die Kette überspringt und die Zähne der Ritzel schneller verschleißen. Dann wird die Kette auch irgendwann beim normalen Fahren überspringen und ein Wechsel ist notwendig. Da gehen schnell 200 € für drauf.
Abhängig von der Fahrleistung und Verschmutzungsgrad wähle ich das Wartungsintervall aus.
In der Regel einmal im Quartal schaue ich mir mein Fahrrad etwas genauer an. Dazu spanne ich das Fahrrad in einen Ständer ein, welcher das Rad in einer angenehmen hohen Position zum Arbeiten hält.
Mit Bürste und Lappen entferne ich den groben Schmutz vom gesamten Rad und widme mich dann den Antriebskomponenten intensiver mit Lappen und Bürste. WD40 als Reiniger ist hilfreich. Bei den Zahnrädern darauf achten dass die Zwischenräume auch wirklich sauber sind. Hier setzt sich oft ein Gemisch aus Öl und Dreck ab. Zur Not hilft hier sogar eine alte Zahnbürste.
Nicht zu vergessen sind auch die kleinen Zahnräder vom Schaltwerk. Auch bei denen sammelt sich eine Menge Dreck zwischen den Zähnen an und kann bei zu starker Verschmutzung auch zu Fehlfunktionen führen.
Sind alle Zahnräder und die Kette entsprechend sauber schaue ich mir die Zahnräder noch einmal an und prüfe ob Verschleiß an den Zähnen vorliegt bzw wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist. Mit der Zeit werden die Zähne leicht rund und verziehen sich. In der Regel sind sie etwas gegen die Laufrichtung gewölbt. Springt die Kette unter Belastung über muss gegebenfalls die Kette und der Zahnkranz getauscht werden.
Als nächstes ist die Schaltung dran. Wenn das Rad in der Halterung eingespannt ist kann man bequem an der Pedale drehen und mit der Schaltung alle Gänge einmal durchschalten. Dabei sollte die Kette im Zahnkranz auf das jeweilige Ritzel überspringen. Sollte das nicht der Fall sein kann dieses in der Schaltung eingestellt werden.
Jetzt kommt die Bremsanlage dran. An meinem Rad befinden sich vorne und hinten Scheibenbremsen. Das System ist ähnlich wie beim Auto. Beim Fahrrad ist es etwas einfacher. Gemeinsam ist zwei Bremsbeläge wirken auf eine Scheibe die am Rad fest montiert ist. Sind diese Bremsbeläge abgenutzt, lässt auch die Bremswirkung nach. Jetzt wird einfach kontrolliert ob an den Bremsbacken sich Dreck befindet und dieser wird gegebenenfalls entfernt. An der Bremsanlage nicht mit Öl reinigen. Auch nicht die Bremsscheibe. In dem Fahrradhalter kann man zwar die Bremse jetzt probieren aber das geht deutlich besser während der Fahrt unter Belastung. Lässt sich der Bremshebel komplett durchziehen würde ich die Bremsbeläge tauschen. Besser ist früher zu tauschen. Beim Bremstest achte ich immer darauf, es muss möglich sein, mit der Bremse das Rad zu blockieren. Etwas Vorsicht beim Vorderrad damit man nicht über den Lenker absteigt. Hier ist etwas Feingefühl gefragt.
Bevor es jetzt zur abschließenden Reinigung geht schaue ich mir noch die Bereifung an. Da ist zum einen das Profil und zum anderen der Luftdruck.
Ähnlich wie beim Auto ist es auch hier mit dem Profil. Bei zu wenig Profil ist der Grip nicht mehr gegeben und es kann rutschig werden. Insbesondere bei Regen kann das unangenehm werden.
Beim Luftdruck hilft ein Blick auf den Mantel. Dort steht in der Regel drauf welcher Luftdruck für diesen Mantel, Schlauch geeignet ist. Bei meinem Mountainbike variiere ich den Luftdruck abhängig von dem Gelände wo ich fahre. Bin ich überwiegend auf der Straße unterwegs fahre ich auch gerne einen recht harten Reifen um den Rollwiderstand zu minimieren. Im Gelände reduziere ich den Luftdruck um komfortabler und mit mehr Grip unterwegs zu sein.
Als Richtwert fahre ich auf meinen Reifen im Gelände 0,2bar + (0,02bar x kg Gewicht)
Wichtig ist dass beim fahren über Wurzeln oder Steine so viel Luft auf dem Reifen ist das es nicht bis auf die Felge durchschlägt. Gegebenfalls muss man hier ein bisschen ausprobieren um den optimalen Wert für sich zu erreichen.
Abschließend wird mit einem Lappen noch einmal Hand angelegt und auch an den Felgen und Reifen der Schmutz entfernt. Dabei sollte man sich die Reifen auch noch einmal komplett ansehen ob es hier Beschädigungen gibt oder Risse. Danach Öle ich die Kette noch, nicht zu viel. Viel hilft nicht viel.
Diese Wartung am Fahrrad kann jeder selber machen. Das spart langfristig Geld und schont das Material. So ganz nebenbei mach das auch noch Spaß.
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