Kiew im Februar 2020
Vorbereitung
Ende Februar 2020 fliegen wir nach Kiew. Kiew liegt in der Ukraine. Schon seit einigen Jahren überlegen wir dort einmal hin zu fliegen. Im Dezember 2019 haben wir uns dann entschieden gezielt nach einem Flug und einem Hotel zu suchen. Was noch fehlte war letztendlich ein geeigneter Termin. Da wir immer noch auf die Schulferien oder freie Tage der Schule angewiesen sind, ergab sich diese Gelegenheit in der Karnevalszeit die freien Tage der Schule zu nutzen.
Um die Zeit in Kiew effektiv zu nutzen ist es ratsam sich ein wenig vorzubereiten.
Hinweise des auswärtigen Amtes
Aktuelle Information zu Reisen in die Ukraine befinden sich auf der Webseite des auswärtigen Amtes. Hier ist der Link dorthin. Es lohnt sich auf jeden Fall dort über die aktuelle Situation und Reglungen des Landes zu informieren.
Was verbindet uns eigentlich mit der Ukraine oder mit Kiew?
Einige treibt es Richtung Asien – andere nach USA. Wir haben für uns ein wenig die Länder entdeckt, welche nicht ganz so populär sind oder besser gesagt eigentlich zum greifen nah sind. Neben Lettland, Estland und Polen steht nun die Ukraine auf dem Programm. USA und Kanada haben wir bereits hinter uns, sogar mehrfach. Richtung Osten sind wir bisher immer sehr positiv überrascht worden und so ist es spannend die Kultur hier ein wenig kennen zu lernen und auch die Herausforderung das es sprachlich nicht so sicher klappt wie in english sprechenden Gegenden reizt dabei. So ganz nebenbei haben die Länder auch teilweise etwas mit der deutschen Geschichte zu tun und dabei denke ich nicht nur an die negativen Dinge des 2. Weltkrieges.
Liest man Zahlen Daten Fakten über Kiew so erfährt man, diese Stadt hat eine 1.500 Jahre alte Geschichte. Sie hat bestimmt eine tolle Baustruktur und es ist eine moderne Großstadt. 3 Millionen Einwohner ist schon eine Ansage und damit größer und sicherlich aufregender als so manche Stadt in Deutschland. Wo also lässt sich Europa, in diesem Fall die Grenze zur EU, besser kennenlernen als beispielsweise hier.
Vielleicht wächst die EU in den kommenden Jahren und die Ukraine wird irgendwann ein Mitgliedsstaat, dann wird es eine Veränderung geben in dem Land. Es ist schön wenn diese Veränderung positiv stattfindet und es ist gut einen Vergleich zu haben. Unsere Generation kann sich noch daran erinnern wie es Grenzen zwischen Deutschland und den Niederlande gab. Noch krasser war die Grenze zwischen DDR und BRD. Wenn man diese Entwicklung mitgemacht hat, sie „live“ erlebt hat, dann kann man mitfühlen wie gut es ist den Gedanken von EU zu leben und wie wichtig das ist. Dazu gehört nunmal die Abschaffung von Grenzen, Währungsvereinheitlichung und kultureller austausch. Aber auch Handelsbeziehungen.
Um die Ukraine zu bereisen benötigt als man EU Bürger kein Visum, damit auch keine langen Beantragungen
Ausgerechnet der ESC im Jahre 2005 war der Anlass für die Abschaffung der Visumspflicht für EU Bürger in die Ukraine. Was erst nur zeitweise etabliert war wurde dann 2005 fixiert und gilt seitdem. Das ist bereits ein erster Schritt von spürbarer zusammenarbeit auf EU Ebene. So ganz nebenbei sind die EU Länder der größte Handelspartner der Ukraine. Seit 2018 ist es ein festgeschriebenes Ziel der Ukraine der EU beizutreten.
Geld umtauschen und Zahlen mit Kreditkarten
Geld kann man am besten an einem Geldautomaten holen. Zum Essen gehen und auch diverse andere kleinere Beträge können problemlos ebenfalls mit Kreditkarte gezahlt werden.
Telefonieren und surfen
Da die Ukraine nicht der EU angehört gilt hier etwas besonderes zu beachten. Es empfiehlt sich im voraus schon mal seinen Mobilfunkanbieter zu kontaktieren und nachzufragen was für Kosten einen dort erwarten. Wenn man unbedingt telefonieren muss und vielleicht sogar Internet auf dem Handy benötigt kann das recht kostspielig werden.
Prepaid Karte kaufen
Die Karte muss mindestens für die Zeit der Reise aktiv sein, sofort aktiviert werden und sollte ausreichend Datenvolumen haben.
Must seen
Innerhalb von wenigen Tagen kann man unmöglich alles kennenlernen. Doch auf was sollte man den Fokus lenken – was sind die Must Seen Locations?
- Kirchen
- Parks
- Museen
- Shopping
- Metro
Auf Tripadvisor kann man sich auch im voraus vorbereiten und innerhalb der Kategorien sich das eigene Programm zusammenstellen. Hier der Link.
Kirchen
Kirchen scheinen in Kiew eine besondere präsenz zu haben. Sucht man im Internet nach Sehenswürdigkeiten, findet man immer wieder hinweise auf die Andreas Kirche. Ich denke das ist vermutlich auch für uns ein Ziel. Um alle anzusehen ist es wohl zeitlich zu knapp.
Durch künstlerischen Ausdruck und Originalität zählt die Andreaskirche zu den Meisterwerken der ukrainischen Baukunst des 18. Jahrhunderts am Beginn des Andreassteigs.
Shopping
Ob man nun einfach ein Andenken mitbringen möchte oder etwas kaufen weill, weil man es halt braucht, der Besuch eines shopping centers ist wohl nie falsch. Um sich einen Überblick zu verschaffen was die Bewohner von Kiew so kaufen ist das Globus Einkaufszentrum wohl eine gute Wahl.
Parks
Einer der bekanntesten und vielleicht auch beliebtesten Parks soll der „Shevchenko Park“ sein. Am Dnepr gelegen befinden sich 2 weitere, Park der Ewigen Herrlichkeit und Mariinsky-Park. Der Hidropark könnte noch Interessant sein. Er liegt zwischen 2 Inseln im Dnepr und ist über die Metrostation Hidropark zu erreichen. Es gibt noch viele mehr aber diese genannten könnten wir uns ansehen.
Wie steht es mt dem ÖPNV?
Kiew verfügt wie andere große Metropolen über ein gut ausgebautes Metro Netz. Es gibt 3 Linien mit 52 Stationen und ca. 86km länge. Die Linien sind farblich gekennzeichnet. Blau, Grün, Rot. In der Hauptverkehrszeit fahren sie im 90 Sekunden Takt. Jede Bahn kann dabei bis zu 330 Personen transportieren.
Die Metro fährt sehr tief unter der Erde. Das allein macht die Metro zu einer der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der U-Bahnhof Arsenalna (Арсенальна) liegt 105,5 Meter unter der Erdoberfläche. Auf folgender Seite habe ich ein gute Beschreibung und Hintergrundinformationen für die Metro gefunden.
Fotografieren in Kiew
Soweit ich gesehen habe ist es hier nicht anders als bei uns auch. Wer in andere Länder/ Städte reist möchte natürlich auch ein Andenken in Form von Foto/ Film mitnehmen. Normalerweise würde ich davon ausgehen, Foto- oder Filmen von öffentlichen Objekten ist erlaubt. Militärische Einrichtungen unterliegen nicht nur in Deutschland besonderen Vorgaben. In der Ukraine wird dieses vermutlich nicht anders sein. Gleiches gilt wohl auch für Polizei etc. im Einsatz. Mit etwas Respekt und Feingefühl sollte man an das Thema herangehen.
Unsere Reise
Soviel zur Theorie und Vorbereitung. Hier kommt der Teil wo die Praxis beginnt. Es spiegelt unsere Erfahrungen von dem Trip wieder.
Vom Flughafen zum Hotel
Geplant landen wir nach ukrainischer Zeit kurz nach 9 Uhr auf dem Flughafen. Der Weg bis zum Hotel kann zu Fuß, okay das wollen wir vermutlich nicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi zurückgelegt werden. Vermutlich ist die günstigste Art bei der man auch etwas von der Stadt sieht mit dem öffentlichen Verkehrsmittel.Obwohl unser Flughafen und Hotel nur Luftlinie 7 km auseinander liegen dauert die fahrt doch 50 Minuten. Selbst mit dem Taxi wäre es nicht sehr viel schneller.
Mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zum Hotel
Diese kleinen Busse sind für uns ein besonderes Abenteuer. Es passen ca 20 Leute sitzen und gefühlt noch mal genauso viele stehend in diesen Bus. Wenn man bezahlen will und hinten einsteigt gibt man einfach das Geld den Fahrgästen Und die geben es dann weiter nach vorne. Wechselgeld kommt übrigens auf dem gleichen Wege wieder zurück.
Dank Google Maps haben wir die richtige Route und Haltestelle gefunden. Im Bus hatten wir etwas Glück. Eine Person die ebenfalls aus Deutschland gekommen ist hatte uns grundlegende Informationen zum Umgang und zur weiteren Fahrt gegeben. Das war eine große Hilfe denn Englisch ist bei vielen hier nicht wirklich angesagt und viele Informationen stehen hier leider nur in russischer Sprache. Etwas abenteuerlich aber denn noch sicher und sogar günstig kamen wir vom Flughafen am Hotel an. Ein guter Tipp war übrigens den Fahrdienst Uber zu verwenden und das hat uns in der Tat noch ein wenig geholfen.
Unser Hotel
Alfavito Kiew: Das Hotel ist ein klassisches Vier-Sterne-Hotel. Ein recht großer Kasten und unser Zimmer sehr komfortabel allerdings auch nicht ganz günstig. Mit knapp 80 € am Tag ohne Frühstück schon gehobene Klasse hier in Kiew.
Frühstück
Zum Frühstück hier kann man sagen es ist anders als in Deutschland. Um es kurz zu machen, eigentlich isst man hier zu jeder Zeit das wonach einem ist. Man kann genauso einen Hotdog essen, eine Suppe, Eierspeisen, trockenes Brötchen, Croissant oder wenn es sein muss auch ein Steak. Die günstigste Variante ist einfach an einer dieser vielen mobilen Coffeeshops einen Kaffee zu ziehen und in der Nähe ein Brötchen zu kaufen. Unser Versuch so etwas wie in Deutschland zu bekommen hat so seine Probleme verursacht und der Frischegrad ließ zu wünschen übrig. Wer der Meinung ist ein üppiges Frühstück zu sich nehmen zu müssen mit Obst und Joghurt und diesem ganzen Drumherum kann es ja für ca 15 € pro Person im Hotel machen.
Kommunikation
Insbesondere wenn man der russischen Sprache nicht mächtig ist sollte man ein paar Dinge mit dem Handy machen können. Dazu geht man am besten direkt auf dem Flughafen in einen der Handyshops und kauft eine prepaid card. Die ist sehr günstig und hat mehrere Gigabyte Datenvolumen und kann direkt im Shop aktiviert werden. Danach ist Google Maps dein Freund. Wenn man schon mal dabei ist sollte man die Uber auch gleich installieren und falls noch nicht vorhanden auch gleich einen User registrieren.Die 20GB, welche für 4 Wochen gelten, haben bei uns auf jeden Fall gereicht.
WLAN ist in vielen Stellen frei verfügbar. Die Geschwindigkeit ist allerdings nicht unbedingt gigantisch. Das gilt auch für das WLAN im Hotel es ist verfügbar aber besonders schnell geht anders.
Shopping Center: Samstag ist Shopping time
Das mag in Deutschland so sein aber nicht hier. Wir sind dann gleich mal in ein größeres shopping Center (Globus) einen Überblick zu erhalten. Erstaunlicherweise hat diese Shopping-Center 7 Tage die Woche von 10 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Die anderen großen Shopping Center stehen dem übrigens hier nichts nach. So ganz nebenbei haben eigentlich fast alle Läden 7 Tage die Woche auf, so war zumindest subjektiv der Eindruck. Üblicherweise gibt es hier nicht nur alles zu kaufen sondern auch die großen Fastfood Ketten sind hier auch vertreten.
Metro
Eine Fahrt mit der Metro kostet ungefähr 30 Cent. Damit kann man dann so lange fahren bis man die Metro verlassen hat. Sehr viel günstiger geht wirklich nicht. Wechselt man dann das Verkehrsmittel, z. B. auf einen Bus, muss man allerdings wieder neu bezahlen. Die Metrostationen sind ebenfalls eine Attraktion. Sie liegen sehr tief in der Erde, die tiefste ist 150 m unter der Erde, die Rolltreppen dahin sind steil und deutlich schneller als in Deutschland.
Kirchen
Kirchen und Klöster gibt es in Kiew ausreichend. Um sie alle zu besichtigen wird man vermutlich schon alleine eine Woche benötigen. Wir haben uns auf das Höhlenkloster konzentriert obwohl wir die Höhlen selber gar nicht gesehen haben. Der oberirdische Teil ist interessant genug und dauert so seine Zeit. Wenn man übrigens hier ist, kann man auch gleich noch mal die Mutter Heimat Statue besichtigen. Die ist nicht weit davon entfernt. Zurück geht es dann wieder mit einem kleinen Bus der Linie 470.
Impressionen
Natürlich habe ich auch einige Fotos gemacht und auch ein paar Video Sequenzen. Diese sind in einem kleinen Film mit knapp 8 Minuten zusammengefasst. Viel Spaß beim ansehen.