Update auf owncloud 10.0.10 production

owncloud ist eine Lösung zur Speicherung von Daten im Internet. Ich vertraue lieber meinem eigenen Wissen und Betrieb. Meine Daten sollen in Deutschland oder eventuell noch in Europa liegen. Inbesondere die letzten Jahre haben gezeigt das die USA eine Strategie verfolgen, welche ich nicht bedingungslos teile. Auch politische Aspekte und Zwänge, welche sich bis auf Unternehmen und Kunden auswirken, haben zu diesen Gedanken und Entscheidungen geführt.

OWNCLOUD ist eine freie Software, welche in der Grundversion die Ablage- und Synchronisation von Dateien ermöglicht. Vorteile dieser Lösung sind einfaches teilen und synchronisieren von Daten, Unterstützung von allen gängigen Plattformen. Gängige Plattformen sind neben Windows und Mac auch Android und iOS auf mobilen Endgeräten. Damit bedient owncloud alles was gängig ist.

Für OWNCLOUD ist idealerweise ein eigener Server notwendig. Der Server kann zu Hause stehen und an einem DSL Anschluß betrieben werden oder bei einem Provider mit performanter Internetanbindung. Bei mir ist ein IaaS (Infrastructure as a Service) System. IaaS bedeutet, mein Provider stellt mir ein System auf Basis einer Hardware mit CPU, Netzwerk, Storage und RAM zur Verfügung. Ich installiere und betreibe auf dem System alles was mit Software in Verbindung steht, inkl. dem Betriebssystem. Als Ergebnis von diesem Betriebsmodell ist sichgestellt, die Datenhoheit liegt bei mir. Der Server verfügt über eine performante dauerhafte Internetanbindung. Eine Nutzung für weitere Dienste bietet sich an. Ein Apache läuft für Owncloud ja bereits. Prinzipiell handelt es sich um ein sogennanntes LAMP System. LAMP steht für Linux, Apache, mySQL und php. Das sind die Bausteine für den Betrieb von Services im Internet.

Was ist neu an Version 10.0.10

Zuerst einmal ist die Version gar nicht neu – ich bin spät dran. Die Version ist bereits im September 2018 erschienen. Eines der wichtigsten Neuerungen ist der Support von php Version 7.2

PHP Version 7.2 ist bei vielen Linux Distributionen zum Standard geworden. Mit dem Release 10.0.10 ist owncloud up to date mit der Technologie. Auch wenn owncloud noch die Version 5.6 unterstützt, sollte umgehend auf die aktuelle Version gewechselt werden. Das garantiert den reibungslosen Betrieb und die Nutzung aller Features. Doch die Version php 7.3 steht bereits in den Startlöchern und owncloud wird bereits darauf vorbereitet.

Der Benutzerworkflow ist nun sicherer und einfacher geworden. Anlegen von Benutzern ist auf meiner Installation nicht das Tagesgeschäft aber profitieren tue ich auch davon bei bestimmten Projekten und der Zusammenarbeit mit Benutzern.

Die nun eingebaute Brute Force Protection gehört jetzt zum Kern von owncloud. Damit ist Schritt in Richtung Sicherheit getan. Es ist nicht mehr notwendig ein zusätzliches Modul für diese Funktion zu installieren und zu betreiben.

Der Upload über nicht stabile Verbindungen ist verbessert worden. Brach bisher eine Verbindung ab musste diese manuell komplett neu gestartet werden. Jetzt geht dieses automatisch. Große Dateien werden in kleine Teile zerlegt und nach dem Upload wieder zusammengeführt. Nach einem Abbruch werden die bisher übertragenen Daten genutzt und nicht mehr neu übertragen. Das spart Übertragunsvolumen und schon die Nerven des Anwenders.

Bei der Useability hat owncloud zugelegt. Insbesondere Mehrsprachigkeit ist bei dem Thema Sharing verbessert worden. Im Sharing Dialog kann jetzt eine Sprache ausgewählt werden.

Spracheinstellungen vorgeben

Spracheinstellungen vorgeben

Alte Desktop Clients sind Geschichte. Wer auf der 10.0.10 ist muß nun auf der Desktop Client Seite ebenfalls aktuell sein. Version 2.3.3. oder höher ist die richtige Wahl.

Es gibt Luft nach oben für Verbesserungen

Abhängigkeiten zu Apps prüfen

Ist owncloud mit weiteren Apps erweitert lauert der Teufel vor dem Update. Hier ist unbedingt zu prüfen ob die Apps auch mit der neuen Version zusammen arbeiten und kompatibel sind. Macht man das nicht quittiert owncloud das Update mit manueller Nacharbeit. Die ist ziemlich nervig. Das System hängt im Updatemodus fest und jetzt muss man genau wissen was zu tun ist. Wichtig ist dann alles was als Erweiterung installiert ist und nicht zum Kern gehört zu deaktivieren.

Das Gute ist, nicht zwingend ist ein restore notwendig. Meist bekommt man es problemlos wieder hin aber schöner wäre, wenn der Updater diese Abhängigkeiten erkennt und erst gar nicht ausführt.

Fazit

Ich betreibe und nutze owncloud jetzt seit einiger Zeit. Den Versionssprung von 9 auf 10 habe ich erfolgreich hinbekommen und bin immer noch begeistert von der Solution. Seit ich mich von dem Angebot an Apps verabschiedet habe und diese eigentlich nicht nutze ist der Kern super stabil und es macht Spaß. Die Lösung ist quasi nicht mehr wegzudenken. Es gibt viele Situationen wo teilweise einfache Files oder viele Dateien, Bilder und Videos zu teilen sind. Als Hobbyfotograf hat man da diverse Einsatzgebiete. Hier weiss ich auch das meine Daten in meiner Hand liegen und das liegt mir am Herzen.