Eigentlich sollte es eine ganz normale Woche geben. Leider hat hier das Eventmanagement zugeschlagen und unser Törn stand für Millisekunden auf der Kippe. Doch vielleicht ein paar Worte zum Hintergrund.

Seit einigen Jahren gehe ich mit einigen Leuten aus meinem persönlichen Netzwerk, so nennt man das ja heutzutage, gepflegt eine Woche segeln. In der Regel fahren wir auf der Ostsee und haben eine leichte Tendenz und Vorliebe für die dänische Südsee. Wenn ich von fahren auf der Ostsee spreche, so haben wir hier ein paar Vorgaben die wir einhalten, um halt ein gepflegtes Segeln auch zu ermöglichen. Für den Wohlfühlfaktor gibt es eine Einzelkabine. Damit wir auch etwas von der Welt sehen versuchen wir nicht mehr als 25 Seemeilen pro Tag zu fahren oder vergleichbar acht Stunden. Um uns mit entsprechendem Gesprächsstoff an Land zu versorgen liegen wir abends im Hafen. Die Regelungen für das leibliche Wohl lasse ich hier mal weg, ihr könnt euch sicherlich denken dass wir nicht verhungern und auch dabei einen entsprechenden Standard pflegen. So nebenbei kann das aber auch selbst gekochtes sein.

Und was ist jetzt passiert?

Anfang der Woche erhielt ich einen Anruf von unserem Vermieter. Unser Schiff sei kaputt und nicht einsatzfähig, bedeutet wir können damit nicht fahren. Das genau waren die millisekunden-Bruchteile wo der Törn sprichwörtlich wohl ins Wasser fiel. Jedoch ging das Gespräch weiter. Als Alternative stand eine Bavaria 51 in Flensburg für uns bereit ebenfalls 5 Kabinen, diese hatten wir allerdings 2020 schon mal gefahren und so nebenbei es ist nicht das aller neuste Schiff. Mit Flensburg wären wir allerdings auch gefühlt 100 Seemeilen von der zweiten Crew entfernt gewesen , welche ja in Großenbrode ist. Alternative 2, zwei recht neue Dehler 38 sq mit jeweils drei Kabinen. Long story short, ein paar Videos von den Schiffen angeschaut und die Wahl fällt auf Dehler.

Mal kurz nachgerechnet, jetzt ist eine Kabine zu viel

Ein 38 Fuß Schiff zu zweit zu fahren ist auch mit unseren Prinzipien so nicht ganz vereinbar. Also brauchten wir noch einen weiteren Crewman. 5 Tage bevor man in See sticht ist dieses etwas herausfordernd. Zum einen muss diese Person auch zu uns passen, sie muss Urlaub haben, und ein bisschen seetauglich sollte sie auch sein.

Erstaunlicherweise konnten wir dieses Problem mit einigem Werbetrommel rühren in einem zweiten Anlauf tatsächlich lösen. Selbst die Aufteilung wer denn jetzt mit wem fährt war überraschend einfach und ebenfalls kurzfristig gelöst.

Wo geht es denn jetzt eigentlich hin?

Irgendwann wird man dann auch mal mit der Frage konfrontiert wo fahren wir denn eigentlich hin. Etwas diplomatisch als Skipper von so einem Boot könnte man die beantworten nach Ost oder nach West und letztendlich hängt das ja sowieso vom Wind ab und vom Wetter. Prinzipiell stimmt das auch, etwas genauer würde aber schon helfen und bringt auch etwas Ruhe in die Vorbereitung.

Dirk, der Skipper von der zweiten Crew war zwischenzeitlich schon ein Schritt weiter und hat in der BOATING App mal einen groben Vorschlag erarbeitet.

Törnvorschlag

Die Chancen stehen gut dass wir genau diesem Vorschlag folgen und somit erst einmal in Richtung Westen fahren.

Und was überhaupt ist mit dem Wetter?

Eine weitere planungskomponente, welche sich jedoch nur schwer beeinflussen lässt, ist das Wetter. Dank der heutigen Technik lässt sich dieses aber schon für die Planung vorhersagen und seht mal selbst, passt doch.

Wetter

So liebe Leute, das war der erste Teil der diesjährigen Segelddokumentation. Ich werde nun endlich anfangen meine Sachen zu packen und hoffe nichts zu vergessen. Bleibt auf Empfang und natürlich gesund. Wer Lust hat darf das auch gerne hier mal kommentieren.