(14.02.23) Vor fast einem Jahr hatte ich begonnen eine PV Anlage zu installieren. Erst einmal aus Interesse, dann weil es Spaß machte und die Energiekriese hat den Rest an Motivation besorgt. Wer heute eine PV Anlage installieren möchte ist in der Regel auf einen Partner für Installation und Inbetriebnahme angewiesen. Ich wollte es selbst machen – und zwar möglichst alles! Obwohl es auch Zweifler gab, es geht. Heute hat unser Gartenhausdach eine 1.6KW Brutto Anlage die einige Features hat, welche nicht dem Standard entsprechen und bei den üblichen Installateur Firmen gar nicht oder nur teuer hinzugekauft werden können.

Erzeugungschart Inverter

In diesem Zusammenhang habe ich viel zum Thema „Home Automation“ dazugelernt, selbst entwickelt und unter anderen ist auch der Raspberry Pi Kurs bei der VHS daraus entstanden – eine durchaus nette Entwicklung. Heute liefert mir die Steuerung diverse Daten über die man streiten kann, ob man die benötigt. Wenn man diese hat ist man allerdings nicht dümmer und kann daraus Rückschlüsse ziehen.

Mein Ziel ist eine PV Anlage zu installieren, zu betreiben, welche in erster Linie für den Eigenverbrauch aufkommt. Nicht Ziel ist ganz klar Energie einzuspeisen und ich möchte erst einmal keinen Batteriespeicher.

Keinen Batteriespeicher?

Solarzellen produzieren nun mal ohne Licht keine Energie. Was passiert also Nachts? Dort hole ich mir die Energie vom EVU ( Das ist der Energieversorger, das Energie Versorgungs Unternehmen). Long story short – wir erfassen die Energiedaten vom Haus und reduzieren wo es geht Nachts auf ein Minimum. Das ist ökologisch gut und schont den Geldbeutel. Anstatt eine Batterie zu laden schauen wir uns die Energiebilanzierung genauer an und stellen fest, wir erwärmen das Wasser mit Gas. Gas = heizen! Im Sommer heizen – da läuft was falsch. Würde ich das Wasser im Sommer mit Strom – besser noch mit meinem Strom erwärmen so kann ich auf Gas verzichten. Die Heizung abschalten. Der Wassertank ist somit der Energiespeicher geworden. Dieser muss allerdings alternativ erwärmt werden, also mit Strom.

Um diese nächtliche Optimierung zu machen bedarf es nicht unbedingt einer technischen Erfassung, Zettel, Stift und der Weg zum Zähler und herausziehen diverser Verbraucher die ungenutzt angeschlossen sind schafft einige % Reduktion. Das sollte man übrigens ab und zu wiederholen, erfahrungsgemäß schließen sich wie von Geisterhand Verbraucher an, die Nachts nicht benötigt werden 😉 Mit einer elektronischen Erfassung ist das allerdings einfacher – man erspart sich die Wege durchs Haus und bekommt dieses neu modern auf einem Dashboard präsentiert. Stichwort Stromzähler, Gaszähler, smarte Steckdosen, …

Wasserspeicher als Energiespeicher sind Umweltfreundlicher als Batterien, schonen somit Rohstoffe und sind ökologisch nachhaltiger.

Online Zählerstände abfragen

Nun geht es weiter

Zwischenzeitlich ist auch das bürokratische erledigt und die größte Hürde, der Wechsel des Stromzählers ist abgeschlossen. Jetzt kommt der Punkt wo die Entscheidung ansteht weiter ausbauen oder so lassen? Klare Entscheidung, weiter ausbauen. Für mich ein ganz wichtiger Punkt ist, ab 1.1.2023 gilt eine Befreiung von der Umsatzsteuer. Das bedeutet, die Komponenten sind erst einmal 19% günstiger. Das ist es aber nicht allein, der Aufbau hat Spaß gemacht und es macht Lust auf mehr.

Was ist der Plan?

Auf dem Gartenhausdach ist noch Platz für 2x400Watt, hinter dem Gartenhaus soll ein Unterstand entstehen und der benötigt ein Dach. Hierzu eignen sich 2×400 Solar Module. neben dem Gartenhaus würde ich gern eine Testinstallation mit drehbaren Modulen machen ca. 400 Watt. Eventuell tausche ich noch die 4x100Watt Module auf dem Dach gegen 2×400 Watt Module aus und bringe diese ONLINE. Die werden heute als Inselbetrieb gefahren. Doch eins nach dem anderen. Das wichtigste ist die Installation auf dem Gartenhaus und diese hat Vorrang. Der Wechselrichter (Inverter) dazu ist bereits bestellt. Für alles andere muss noch die Stückliste erstellt werden. Damit wäre dann auf dem Gartenhaus 3.2KW Brutto installiert. Da die Module nicht optimal zur Sonne stehen wird diese Leistung wohlwissend nie erreicht.

Vorbereitungen

Anfangs hatte ich es einem Raspberry Pi überlassen das Monitoring und speichern der Ertragsdaten durchzuführen. Auch hier hat sich die Welt weiter gedreht. Das erfolgt heute auf einer Docker Installation, also Containerbasiert, auf einem potenteren Server im Internet. Der Raspi leistet gute Dienste bei einer anderen Aufgabe.

Jetzt bleibt zu hoffen dass wir auch dieses Jahr wieder einen guten Sommer mit vielen Sonnenstunden bekommen. Ich werde die Erweiterung, den Aufbau hier einmal zeigen.

Stay tuned!

P.S. Ich mache das übrigens hier um auch andere einfach zu motivieren so etwas zu machen, es lohnt sich in mehrfacher hinsicht.