Für Amazon Prime Kunden wird es ebenfalls teurer, wie in vielen anderen Bereichen des Lebens. Eben kam es auch im Fernsehen, Amazon wird für das Programm Amazon Prime die Kosten um 30% erhöhen. Lohnt sich das dann eigentlich noch? Knapp 90 € pro Jahr ist schon eine Stange Geld.

Im Portfolio sind eine Menge Leistungen enthalten. Für Fotografen ist allerdings ein ganz besonderes Bonbon dabei, welches vermutlich schon allein die Mitgliedschaft rechtfertigt. Amazon Photos ermöglicht für Prime Mitglieder die Speicherung unendlich vieler Fotos auf der Amazon eigenen Cloud-Plattform.

Datensicherung von Fotos ist extrem speicherintensiv. Es gibt unterschiedliche Konzepte für eine effektive Umsetzung. In jedem Fall benötigt man zur Speicherung der Bilder Festplattenplatz und der muss auf physikalischen Festplatten oder aber als Cloud-Speicher zur Verfügung stehen.

Ein Mitglied unserer Fotogruppe brachte das Thema vor einiger Zeit auf die Agenda. Da ich ebenfalls eine Prime Mitgliedschaft habe und mich das Thema Datensicherung meiner Fotos als Fotograf selbstverständlich interessiert, habe ich es einmal getestet.

Zuerst einmal muss ich sagen, es ist keine echte Datensicherungsplattform. Gespeichert können hier in der Prime Mitgliedschaft enthaltenen Modell unendlich viele Bilddateien. Das bedeutet für mich, die Dateien welche additiv für Fotoprojekte benötigt werden, können auf der Amazon Plattform nicht in dem Preismodell abgelegt werden. Das ist aber auch gar nicht so schlimm, denn unter Bilddateien versteht Amazon auch RAW-Files, Photoshop Dateien und natürlich JPEGs die durch die Kamera und oder Bildbearbeitungsprogramme erstellt werden. Eine Liste der Dateien die darunter fallen ist auf der Amazon Webseite einzusehen. Damit ist mehr als 99% für mich sicherbar und auf die verbleibenden Fotoprojekt Files kann im schlimmsten Fall verzichtet oder können neu erstellt werden.

Wie erfolgt eine Sicherung?

Das ist ganz charmant gelöst. Amazon Photos lässt sich generell über den Browser als Web-Oberfläche bedienen oder aber Amazon Photos App wird verwendet. Die App hat den Vorteil, sie überwacht Verzeichnisse auf der lokalen Festplatte und überträgt diese Daten auf den Cloud-Speicher. Dieses ist konfigurierbar und reicht für die meisten Anwendungsfälle aus. Damit erfolgt eine Datensicherung quasi im Hintergrund.

Datensicherung mit der App

Die App erzeugt auf dem Amazon Cloud Drive eine Verzeichnisstruktur und legt diese Daten dort ab. Ein Wort zur Geschwindigkeit, natürlich ist es abhängig wie performant die Internetanbindung jedes einzelnen ist. Insbesondere der Upload ist relevant.

Ich habe aktuell so ca. 80% meiner Bilddateien auf diese Plattform hochgeladen und hatte in der Regel eine Upload Geschwindigkeit zwischen 200 und 400 Mbit/s. Der Download ist natürlich entsprechend schneller. Damit ist die Performance aus meiner Sicht ausreichend und bei weitem höher als mit einem Standard Telekom Anschluss mit DSL erreichen wird. Bisher habe ich keine Stelle gefunden wo ich sehen kann wie viel Speicherkapazität ich für Fotos verbraucht habe, einzig die Anzahl der Fotos habe ich gefunden. Ich vermute die mehr als 250.000 Fotodateien die ich hochgeladen habe umfassen mehrere Terabyte.

Amazon Prime lohnt sich schon allein dafür, denn 1TByte Cloud Storage kosten aktuell bei Strato 9.99€. Wenn ich jetzt hier auf dem Amazon Drive zwischen 8-20TByte abgelegt habe, ist diese Lösung ein Schnäppchen

Funktionen

Amazon Photos kommt mit einer Reihe Funktionen die ich als interessant ansehe. Zum einen kann in der Weboberfläche nach Datum (Jahr/ Monat) gesucht werden. Die Fotos können nach Personen gesucht werden. Dabei indiziert die Lösung die Fotos und erkennt wer auf den Bildern ist. Gibt man den auf diese Art gefunden Gesichtern Namen lässt sich sehr schnell in dieser großen Fotomenge nach Personen suchen. Selbst auf Gruppenfotos funktioniert diese Indexierung „erschreckend“ gut. Weitere Indexierungen sind Orte und Dinge.

Freigaben um Fotos mit anderen Personen zu teilen können hier auf einzelne Bilder oder auf Sammlungen von Bildern gemacht werden.

In der Ansicht von Amazon Drive hat man Zugriff auf die Verzeichnisstruktur. Ähnlich wie auf der Festplatte mit dem Explorer kann im Browser navigiert werden und Funktionen wie löschen, umbenennen, verschieben, stehen zur Verfügung.

Amazon Drive Ansicht

Da es sich hier um eine Cloud Anwendung handelt ist der Inhalt von jedem Gerät mit Zugriff möglich. Das ist praktisch, auf dem Handy, Tablett, mehreren PCs ist nach dem Upload der Bilder Zugriff auf diese möglich.

Download von großen Datenmengen sollte und kann man nicht über die Browser Oberfläche machen. Der Grund dafür liegt vermutlich in der Aufbereitung des Downloads. Mehrere Files oder Verzeichnisstrukturen werden als ZIP Archive aufbereitet und stehen dann zum Download bereit.

Fazit

Wer als (Hobby)Fotograf Amazon Prime hat und bisher Amazon Photos noch nicht genutzt hat, sollte sich das Angebot auf jeden Fall ansehen. Früher oder später muss über eine Datensicherung nachgedacht werden. Amazon Photos hat auf jeden Fall das Potenzial in die Überlegungen zur Datensicherungsstrategie eingebunden zu werden. Mit der Amazon Photos App und der darin konfigurierbaren „automatischen“ Datensicherung lässt sich einiges automatisieren. Monetär ist die Verwendung von Amazon Drive/ Amazon Photos ein wirklich gutes Preis- Leistungsverhältnis für jeden der über 1TByte an Daten hier ablegt. Die Zusatzfunktionen zur Indexierung sind eine Hilfe bei der Datensortierung. In Hinsicht auf die Performance konnte ich nicht erkennen das es langsam ist, für mich war es ausreichend bis gut.