Meine Inselanlage (siehe dazu folgender Beitrag) mit automatischer Umschaltung zwischen Insel und EVU läuft jetzt seit einiger Zeit, genau gesagt seit 22. April 2022. Die automatische Umschaltung scheint zuverlässig zu laufen und die zwischengeschaltete USV sorgt dafür das keine Auswirkungen auf die IT-Infrastruktur im Umschaltmoment entstehen. Der zusätzlich angedachte Gefrierschrank kann leider nicht mit angeschlossen werden, weil der Anlaufstrom den Wechselrichter in den Überlastschutz schaltet. Das hatte ich bei der Planung so nicht beachtet – hätte ich aber Wissen können. 😉
Der Raspberry PI, der eigentlich für die Gartenbeleuchtungssteuerung da ist, hat zwischenzeitlich ein paar weitere Aufgaben übernommen.
- Spannungsmessung der Solarmodule
- Strommessung der Solareinspeisung
- Spannungsmessung der Batterie
- … Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck
Mit dem Dashboard erhält man einen guten Überblick zum aktuellen Betriebsstatus. Das dokumentieren der Messdaten habe ich noch etwas optimiert, die Daten werden nun alle 2 Minuten in die DB geschrieben. Das hat zum einen die Anzahl der Datensätze spürbar reduziert und über die Art der Erfassung/ Dokumentation auch die Auswertung vereinfacht. In dem Chart ist gut zu sehen wie der Ladeverlauf der angeschlossenen 110Ah Batterie ist. Schön zu sehen ist ebenfalls das Ergebnis vom MPPT des Solarcontrollers. Dort wo die Kurve von Solarspannung und Strom zusammentreffen. Danach ist die Batterie aufgeladen, der Solarstrom geht auf den Ladeerhaltungsstrom plus den benötigten Strom für die IT-Landschaft (über Wechselrichter) zurück. In dieser Phase ist noch Luft, hat das System noch reservern. Die IT-Landschaft benötigt ca. 80Watt (0.4A) und das System aus Solarpanel und Wechselrichter schafft 375Watt. Da ich hiervon nach aufgeladener Batterie nur 80Watt entnehme sind also noch bis zu ca. 200Watt reserve. Aktuell mangelt es leider an einem geeigneten Verbraucher.
Die 24 x 7 Nutzung der IT-Landschaft war u.a. die Motivation diese Inselanlage in Betrieb zu nehmen. Der Energiebedarf ist überschaubar und einfach umzusetzen. Ein Teil der Solarmodule und Akku war bereits vorhanden. Bei der Überlegung welche Verbraucher noch in Frage kommen, kommen wir bei uns im Haus immer wieder an das Thema IT. Homeoffice bedingt sind diese Systeme nunmal die Verbraucher, welche tagsüber dauerhaft ca. 100Watt benötigen (Infrastruktur, x mal PC + 2 Monitore).
Fazit: Nun gilt es einmal alles laufen zu lassen und weiterhin zu beobachten. Mit der 24×7 Last von ca. 80 Watt ist das System nicht ausgelastet. Die Nachtphase kann aktuell, vermutlich auch nicht später, mit der vorhandenen Batteriekapazität (110Ah) überbrückt werden. Reserve um tagsüber eine größere Batterie zu laden besteht – zumindest mit der aktuellen Sonneneinstrahlung.
Denkt man über das Thema Amortisation nach, so wird es wohl einige Jahre dauern bis dieser Invest sich rentiert hat. Sollte es möglich sein täglich 1-1,5KWh zu produzieren, auch bei bedektem Himmel, so würde dieses eine Jahresleistung von ca. 350KWh entsprechen. Bei einem Preis von 0,35€/KWh entspricht das einem Ertrag von ca. 120€/Jahr (also 10€/Monat). Je nachdem was von dem Equipment nun alles eingerechnet wird (Solarzellen, Batterie, Solarcontroller und Wechselrichter), so wird der ROI bei ca. 5, eher 6 Jahre liegen. Sollte zwischendurch noch der Akku getauscht werden müssen verlängert sich der Zeitraum. Die Wahrheit wird wohl oder übel dazwischen liegen, denn eins ist sicher: „Die Strompreise steigen„
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