Ich habe seit einigen Jahren ein paar Solarzellen auf dem Dach mit dem Ziel die Gartenbeleuchtung als Inselanlage zu steuern. Bisher hat das auch immer ganz gut geklappt, tagsüber wird eine Solarbatterie aufgeladen und nachts wird der Garten mit LED-Lampen beleuchtet. Sozusagen tut was es soll.


Um der ganzen Sache etwas Komfort zu geben gibt es einen Raspberry Pi der mit entsprechender Interfacetechnik über das Internet erreichbar ist und die Gartenbeleuchtung schaltet. Da gibt es so Funktionen, wie das anhand des Sonnenaufgangs das Licht ein und ausgeschaltet wird oder aber auch bei erreichen einer Mindestspannung die Gartenbeleuchtung abgeschaltet wird.

Jetzt sind es vier Solarzellen

Heute ist ein weiteres 100 Watt Panel dazu kommen. Diese vier Solarpanels Laden über ein MPPT Controller eine 110 Amperestunden Solarbatterie.


Ab dem Frühjahr, also Mitte März, ist bei schönem Wetter die Batterie nach 1-3 Stunden aufgeladen. Ist das Wetter bewölkt kann es auch schon mal einen ganzen Tag dauern. Haben wir mehrere Tage schlechtes Wetter wird es eng mit der Gartenbeleuchtung. Es kann auch schon mal vorkommen dass diese dann nicht die ganze Nacht durchhält. Die meiste Zeit allerdings ist ausreichend, besser noch zu viel Energie vorhanden, welche nicht genutzt wird.

Genau diese Energie gilt es anderweitig zu nutzen. Z.b. könnte ich damit meine IT Infrastruktur und den Gefrierschrank betreiben

Mal sehen was sich aus den Zutaten so alles machen lässt. Fasse ich mal zusammen. Ich habe 400 Watt Solarzellen auf dem Dach, ich habe eine 110 Amperestunden Solarbatterie, ich habe einen 1000 Watt Wechselrichter mit reiner Sinuswelle, ich habe eine online USV und einiges an Installationsmaterial inklusive Umschaltrelais und Verbindungsklemmen, Sicherungsautomaten, FI Schutzschalter und Stromzähler.

Der konzeptionelle Ansatz zum effektiveren Nutzen der Energie ist wie folgt. Solange wie der Wechselrichter 230 Volt liefert, wird die Energie von dem Wechselrichter genutzt. Wenn dieser keine Energie mehr liefert schaltet das Relais auf die normale Hausenergieversorgung um. Die Umschaltung erfolgt 3-polig, bedeutet es wird L, N und PE komplett umgeschaltet. Die Umschaltung erfolgt zentral in der Elektroverteilung im Haus. Um wirtschaftlich einmal zu betrachten, ob sich der ganze Invest gelohnt hat oder nicht, kommt ein elektronischer Zähler in den Pfad mit dem Wechselrichter.


Die Erweiterung der Solarpanels war eigentlich nur eine konsequente Aktion. Die installierten Träger auf dem Dach hatten noch Platz für ein Modul und auch die Solarbatterie kann mit bis zu 20 Ampere geladen werden. Da jedes dieser 100 Watt Module ca 5 Ampere liefert passt es ganz gut zusammen. Der erste Schritt ist also abgeschlossen.

Als nächstes müssen ein paar Kabel verlegt werden. Die Solarbatterie und der Wechselrichter befinden sich im IT Raum. Von hier müssen die Kabel zu der Elektroverteilung verlegt werden. Dort befindet sich dann auch die Mimik zur Umschaltung auf Solarstrom. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung vor dem ganzen IT equipment soll dafür sorgen dass es nicht zu Ausfällen kommt. Insbesondere während der Umschaltzeit würde sonst für einen kleinen Augenblick dieses Risiko bestehen.

Links ist der Solar Controller und auf der rechten Seite das Remote Bedienteil des Wechselrichters zu sehen

Wie geht es weiter? Das war jetzt der konzeptionelle Teil. Es fehlen noch ein paar Klemmen und dann wird das Kabel gelegt. Danach kann alles in Betrieb genommen werden und ein erster Testbetrieb kann starten. Für die nächsten Tage ist schon mal schönes Wetter vorhergesagt und das ist insbesondere was die Batterieladung angeht immer eine gute Nachricht.

Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche und bleibt gesund!