Die vergangenen Tage hatte ich ein wenig Zeit mal mit dem Filtersystem zu experimentieren. Es gibt bestimmt viele Anwendungsmöglichkeiten für solche Filter. Bilder mit Himmel oder Wasser sind sicherlich die populärsten und bekanntesten. Hier an der Ostsee ist das Thema Wasser und Bewegung natürlich am Strand gegeben.
Ich möchte einfach mal drei Bilder vorstellen die ich gemacht habe. Zu den Bildern werde ich auch ein paar Informationen liefern womit ich das Bild gemacht habe und welche Gedanken ich bei der Motivwahl hatte.
Sonnenuntergang am Strand
Bei diesem Foto war mir wichtig neben dem Sonnenuntergang auch die Buhnen in das Bild zu integrieren. Ideal ist hierbei zum einen der Verlauf von links unten nach rechts oben und die Lücke wo die Sonne oben durchscheint. Durch den hohen Blendenwert sind die Strahlen der Sonne zu sehen. Das Foto ist nur sehr wenig nachbearbeitet. Beispielsweise ist dort noch bei den lens flares ein roter Punkt und auch ein paar Sensorflecken können noch entfernt werden. Der Effekt mit der Sonne und die Weichzeichnung des Wassers hätte ohne einen Filter so nicht erfolgen können. Dafür wäre es viel zu hell gewesen. Für einen ersten Entwurf und ohne viel Nachbearbeitung in Photoshop ist dieses aus meiner Sicht aber schon mal ein gutes Ergebnis.
Steine am Jasmunder Bodden
Die nächsten beiden Bilder sind sich sehr ähnlich. Im Fokus sind jeweils die Steinformationen und bilden das zentrale Element in dem Bild. Auch hier ist bei der Bildanordnung auf die Linienführung geachtet. Sie verlaufen von links unten nach rechts oben.
Beide Fotos sind mit zwei Filtern zur gleichen Zeit gemacht. Bei dem oberen Bild habe ich in Photoshop mit einem Verlauf den Himmel etwas abgedunkelt. So im Nachhinein betrachtet, ein wenig zu viel, es nimmt dem Bild die Natürlichkeit, gibt ihm aber etwas dramatisches. Ich denke, davon sollte ich eine neue Version erstellen.
Das nächste und letzte Bild ist mein Lieblingsbild aus der Serie. Dieses Bild hat ebenfalls im Fokus die Steinformationen zeigt aber direkt in die Sonne. Schön ist auch die Spiegelung der Sonne auf dem Wasser. Es verleiht dem Bild Tiefe.
Etwas trickreich war die richtige Belichtung zu finden um im Schattenbereich der Steine noch ausreichend Struktur und Zeichnung im Schattenbereich zu haben. Um den Bildausschnitt zu positionieren und die Belichtung und Fokus einzustellen, ist es erstmal notwendig alles ohne Filter vorzubereiten. Danach kann man experimentell oder und mit etwas rechnen die neuen Parameter auf das Bild einstellen. Alternativ kann man sich natürlich auch einer App bedienen.
In meinem Fall kann man mit diesem Graufilter Rechner bis zu drei Filter die hintereinander geschaltet sind eintragen und liest dann an der Kamera bei einem normal belichteten Bild die Verschlusszeit ab. Diese Belichtungszeit wird bei dem Feld Belichtungszeit eingetragen und als Ergebnis erhält man die neue Belichtungszeit. Die Blende bleibt selbstverständlich unverändert. Der in der App dargestellte Zeitwert ist der neue Wert für die Verschlusszeit.
Es ist ratsam die Fokussierung auf Manuell zu stellen. Sind die Filter erst einmal vor der Kamera, ist ein fokussieren aufgrund der geringen Helligkeit in der Regel nicht mehr möglich.
So ganz out of cam ist es jedoch auch nicht. Der untere Bildbereich ist mit einem Verlaufsfilter leicht aufgehellt.
Genutztes equipment
Als Kamera habe ich meine Canon 5D Mark III verwendet. Bei allen Bildern wurde das Canon 16 bis 35 mm, f2.8, Blende 11 und Blende 13 verwendet. Als Filter kam von k&f concept ein nd1000 und in Kombination das nd1000 mit dem gnd8 zum Einsatz. Das gnd8 ist ein Verlaufsfilter womit man insbesondere den Himmel noch mal abdunkeln kann und das Wasser dann unverändert lässt. Das war bei den beiden Bildern mit den Steinen sehr wichtig, denn die Bilder wurden aufgenommen als die Sonneneinstrahlung ziemlich intensiv war. Alle Einstellungen an der Kamera, Blende, ISO Wert, Verschlusszeit, sind manuell durchgeführt.
Résumé
Ich hoffe ich konnte hiermit ein paar Anregungen geben wie man langzeitbelichtungs Bilder am Tag erstellen kann. Das Geheimnis dahinter sind Graufilter. Um mit dem Thema einzusteigen muss man sicherlich nicht die teuersten Filter direkt am Anfang kaufen. Ob nun ein Filtersystem welches ich hier jetzt verwendet habe oder Einschraubfilter das Richtige ist, diese Entscheidung und Einschätzung sollte jedem Künstler selbst überlassen bleiben. Ich vermute da gehen die Meinungen weit auseinander.
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