Die FritzBox von AVM ist weit verbreitet. Möchte man mit dem Router ein Flächendekendes WLAN aufbauen kommt man in der Regel um eine Repeaterlösung schwer umher. Die Reichweite ist doch begrenzt und wenn es dann durch Wände, Betondecken und Stahlbeton gehen soll kann auch der Repeater nicht mehr helfen wenn er nur per WLAN mit der FritzBox sprechen soll. Abhilfe schafft dann der Betrieb als LAN-Brücke im Vergleich zur WLAN-Brücke.

Wo genau ist jedoch der Unterschied zwischen einer WLAN Brücke und einer LAN Brücke?

Betreibt man den Repeater in dem Modus WLAN Brücke verlängert der Repeater die Reichweite des WLANs. Allerdings gibt es dabei auch ein paar Nachteile. Der Repeater muss vernünftigen Empfang haben um mit der WLAN-Quelle, der Fritz Box, zu kommunizieren. Die max. nutzbare Geschwindigkeit reduziert sich in diesem Modus spürbar. Hat also der Repeater nur eine max. Geschwindigkeit von 1MBIT zur FritzBox wird ein an dem Repeater angeschlossenes WLAN Gerät auch nicht schneller – vielmehr deutlich langsamer sein. 1MBit/s ist keine erstrebenswerte Geschwindigkeit.

Die max. Geschwindigkeit ist nicht die, mit der das Endgerät mit dem nächsten WLAN Systemverbunden ist, sondern die langsamste in der gesamten Kommunikationskette

Was könnte die Lösung sein? Der Betriebsmodus LAN-Brücke. In diesem Modus wird der Repeater mit einer „Highspeed“ Lan Verbindung mit dem Router, der FritzBox, angeschlossen. Highspeed bedeutet, die LAN Infrastruktur sollte >=100MBit/s übertragen können. Gigabit Ethernet ist optimal. Das WLAN am Repeater hat nun wie an der FritzBox die max. Geschwindigkeit. Empfehlenswert ist jetzt allerdings nicht nr 2,4GHz Freuqenzen zu nutzen, sondern 5GHz Frequenzen. Diese haben aufgrund der höheren Bandbreite mehr Geschwindigkeit. Höhere Bandbreite bedeutet mehr Daten die zur gleichen Zeit übertragen werden können.

Mit der Kombination FritzBox und Repeater kann man auf diese Weise ein flächendeckendes WLAN in einem Haus, Gebäude, …. aufbauen. Damit die Endgeräte auch in der Fläche bewegt werden können muss das WLAN auf allen Geräten die gleiche SSID und Kennwort haben. Das kann man jetzt auf jedem Gerät einzeln konfigurieren oder man nutzt ein System das sich MESH nennt. Mesh steuert zentral alle aktiven WLAN Komponenten und sorgt dafür dem Endgerät ein flächendeckendes WLAN zur Verfügung zu stellen. Dabei steuert der MESH Master alle angeschlossenen Repeater und deren Kommunikationsparameter. Es geht sogar noch einen Schritt weiter, der Meshmaster schaltet das Endgerät auf den jeweiligen Repeater der am besten zur Kommunikation zur Verfügung steht. Dieses macht er nicht aktiv, er unterstützt das Endgerät aktiv beim Übergang in eine andere Funkzelle des WLANs. Dieser Vorgang wird auch als Roaming bezeichnet.

Ohne eine App wie Fritz!App WLAN ist die objektive Beurteilung der WLAN Situation gar nicht möglich

Fritz!App WLAN

Um die richtige Position für einen Repeater zu bestimmen eignet sich die App Fritz!AppWLAN. Mit Ihr lassen sich viele WLAN Parameter sichtbar machen und diese helfen bei der Bestimmung der Standorte für einen Repeater.

Ist die App erst einmal installiert zeigt sie das verbundene WLAN System an. Nun geht man mit dem Handy/ Tablet einfach im Haus an die Stellen wo es gut geht und wo es nicht so gut geht. Die Stellen wo es nicht gut geht merkt man sich.

Jetzt hat man die Standorte wo durch einen Repeater die Situation verbessert werden kann. Aus meiner Sicht gibt es 2 Entscheidungen die zu treffen sind:
a. Ist dort wo kein Empfang ist die Möglichkeit gegeben ein LAN-Kabel als Verbindung zur FritzBox zu legen? Dann kann hier eine LAN-Brücke aufgebaut werden
b. Kann ich nur eine WLAN Verbindung nutzen, dann muß der Repeater weiter an eine Stelle aufgebaut werden wo der Empfang noch recht brauchbar ist. Also quasi auf der halben Strecke. An dieser Stelle beginnt ein wenig die Bastelei und das Probieren und Studieren.

Die Installation des Repeaters erfolgt nach Anleitung und wird dann an die entsprechende Stelle verbracht, installiert. Im Modus WLAN Brücke braucht es eigentlich NUR eine Steckdose.

Bei dem Modus LAN Brücke wird der Repeater installiert wie eine WLAN Brücke, später dann mit dem Kabel und der Fritz Box verbunden, danach der Betriebsmodus umgestellt auf LAN-Brücke. Der Repeater ist jetzt bereits auf der FritzBox sichtbar und sollte für Endgeräte auch schon ein WLAN bereitstellen. Mit der Fritz!AppWLAN lässt sich das jetzt sehr schön anzeigen.

Sollte bei der Installation der Repeater noch nicht im Mesh Verbund sein, sind die entsprechenden Einstellungen laut Anleitung für Mesh noch zu machen. In der App oder in der Administrationsoberfläche ist an dem blauen Symbol zu erkennen das Mesh aktiv ist.

Meine Geräte verlieren immer mal wieder die Mesh Verbindung – woran liegt das?

Bei mir haben die Repeater oftmals die Mesh Verbindung verloren. Dann geht zwar das WLAN noch, auch flächendeckend aber das Roaming und die zentrale Konfiguration der Systeme ist nicht möglich. Nach dem Update eines der Repeater habe ich mir das mal genauer angesehen und vermutlich eine Lösung zusammen mit dem AVM Support gefunden. Auf diesem Wege noch einmal an das AVM Team, die Kollegen dort sind schnell und hilfsbereit., ein herzliches dankeschön.

Da es vermutlich gar nicht so selten ist, zwischen FritzBox und Repeater noch einen weiteren Ethernet Switch zu haben, sei für alle diejeneigen hier ein Hinweis gegeben. Ich verwende, wenn möglich, immer identische Komponenten und wenig Hersteller. Als Tischswitche kommen TP-LINK SG108 und SG105 zum Einsatz. Die können u.a. VLANs und sind managebar. Der etwas höhere Preis hat sich bisher ausgezahlt. Diese Switche benötigen zur Administration eine IP-Adresse. Wenn dieser Switch eine Adresse bekommt die NICHT im gleichen Netzwerk wie die FritzBox liegt, verlieren die Repeater nicht nachvollziehbar die Mesh Verbindung.

Um es konkret zu machen. Mein Netzwerk ist 192.168.0.0/16 (Supernetting auf einem Class C Netzwerk), die FritzBox hat eine Adresse im Bereich 192.168.11.0/16, die Switche 192.168.0.0/16. Obwohl die Kommunikation scheinbar geht verlieren die Repeater die Mitgliedschaft im Mesh Verbund. Die Lösung war, die Switche ebenfalls mit Adressen aus dem Bereich 192.168.11.0/16 zu versorgen. Wie von Geisterhand war das Problem umgehend behoben.

Aus meiner Sicht sollte die Administrative IP-Adresse nichts mit der Funktion des Switches zu tun haben aber es hat geholfen.